16. November 2019

16. November 2019
Castillo de Vélez-Blanco


Schöne Grüße aus Andalusien! Da sind wir nämlich inzwischen hin - dazu aber später mehr. 


Gestern haben wir wie geplant dieses wunderbare Höhlengebiet weiter erkundet. Hierzu sind wir in schwindelerregende Höhen geklettert und haben einiges entdeckt - ein schönes Abenteuer. Das Wetter war fantastisch - wolkenloser Himmel und kühler Wind. Das perfekte Wetter zum Wandern. Wie versprochen habe ich für alle Natur- und Geologieinteressierten ein paar Eindrücke festgehalten, zum einen Fotos der besonderen Flora. Hierbei ist das Besondere, dass hier eine besondere Baumschlinge, nämlich periploca augustifolia, vorkommt, die ansonsten eher in Afrika zu finden ist.  Auch den im letzten Beitrag genannten wilden Fenchel habe ich fotografiert, Thymian - wenn mich nicht alles täuscht - und noch so einige mehr.


Auch einige sehr spannende Gesteinsbrocken haben wir gefunden und so gut es ging fotografiert. Zu finden gibt es in diesem Gebiet unter anderen Marmor, Kalzit und Mylonit (Wat bin ich schlau, wa? ... Stand auf einer Infotafel.  ). Insgesamt sind wir aber sehr zufrieden mit der Ausbeute unserer Eindrücke. Was für ein schöner Ort. 


Ganz verzaubert von der Geologie des Ortes suchten wir den nächsten Stellplatz aus, an dem heißes Wasser natürlich aus der Erde steigt. Dort sollte es Wannen im Boden geben und wir stellten uns traumhaft entspannende Badestunden in 38 - 40 ° C heißem Wasser vor... Es sollte anders kommen. Irgendwann nämlich blieb ich einigermaßen abrupt und kopfschüttelnd vor einem Feldweg stehen. Eigentlich bin ich nicht sehr ängstlich, wir haben aber inzwischen gelernt, dass es im Frühjahr in ganz Spanien starke Regenfälle gegeben hat, die überall Straßen ausgewaschen und Steine weggespült haben. Dieser Feldweg war dermaßen zerfurcht und zerrissen... selbst wenn ich da längs gefahren wäre, hätte ich nicht wenden können, wenn die Straße doch irgendwann absolut unpassierbar geworden wäre... rückwärts durch die Furchen... Nö. Lieber nicht. 

Wir suchten also einen Parkplatz in der Nähe, die Quellen sollten noch 400 Meter Luftlinie entfernt sein, packten Badesachen ein und stapften los. Je weiter wir gingen, desto glücklicher waren wir, nicht mit dem Auto gefahren zu sein. An einer Stelle hatte das Wasser ein anderthalb Meter tiefes und sicherlich genauso breites Loch in den Weg gerissen - hier wären wir nicht lebendig durchgekommen. Schließlich kamen wir an den vermeintlichen Quellen an... wo offenbar schon andere auch baden wollten. Hier standen mehrere geländegängige Wagen, unter anderem zwei Expeditionsmobile aus Deutschland. Wir fragten einen gerade angekommenen deutschen älteren Herren, ob es eine gute Straße hierhin gäbe. Er sagte, er müsse jetzt erst einmal ein anderes Wohnmobil aus dem Graben helfen, das beim Versuch, ihm auf der schmalen Straße auszuweichen, die Böschung herabgerutscht sei. Wir konnten es von weitem sehen, es war in etwa ein Gerät wie unseres. Wenn wir morgen wiederkämen, sagte er, würde er uns einen besseren Weg zeigen. Wie beäugten noch die Quellen und naja. Wir wollten da nicht baden. Es war relativ voll und es lagen überall Hinterlassenschaften von anderen Besuchern. In einem der Becken war ein gruseliger Schaum. Ich weiß nicht. Irgendwie lieber nicht. Wir wanderten also den Weg zurück und überlegten, was wir nun machen sollten. Dort bleiben für die Nacht wollten wir nicht, denn... es stank irgendwie. Allerdings wurde es schon dunkel und wir hatten ja nur den einen Scheinwerfer. Von der untergehenden Sonne gehetzt entschieden wir also, zuerst eben die Lampe zu tauschen. Daniel hatte inzwischen den Dreh raus und wenige Minuten später war das erledigt. Viel fahren wollten wir trotzdem nicht mehr. Also kehrten wir zurück auf die Straße und folgten ihr bis zu einer großen freien Fläche im Grünen. Da blieben wir dann und es wurde eine ruhige Nacht.


Heute morgen überlegten wir also, wohin es uns als nächstes verschlagen könnte. Von den vielbesuchten Orten hatten wir irgendwie genug, wir wollten lieber wieder etwas auswärts sein, aber gerne auch etwas erleben. Eine kurze Recherche ergab, dass etwa eine Stunde entfernt eine hübsche Burg lag, die man kostenlos anschauen konnte. Und die sollte es dann auch sein. Wie man auf den Fotos gut sehen kann, gibt es direkt davor einen riesigen Parkplatz, der komplett leer steht. Genug Platz also für unser Wohnmobil. In der Burg waren wir auch schon - ein wunderschöner Bau der spanischen Renaissance, trohnend über der Stadt und umringt von hübschen Gärten mit unter anderem Oliven- und Mandelbäumen. Von den Mandeln sammelten wir einige auf - sie schmecken ganz wunderbar, sind leider nur recht schwer zu knacken ... so ohne Nussknacker. 


Wenn das Wetter mitmacht, will Daniel morgen noch ein wenig weiterfotografieren, und wohin es uns dann treibt, weiß bisher nur der kalte Wind, der an unserem Wohnmobil wackelt...


Ansonsten haben wir an der Algarve einen Stellplatz für unser Wohnmobil gefunden, an dem wir es Weihnachten stehen lassen können, wenn wir hochfliegen. Das ist super, denn jetzt können wir endlich Flüge buchen!



Bilder und unsere Standort   (Zum vergrößern anklicken)

Bilder der Ausflüge

Bilder der Flora

Bilder der Mineralien