Sodele. Gestern bin ich erst spät abends neben Elli wieder aufgewacht. Also heute eine 2-Tage-Zusammenfassung:
Um die Spannung rauszunehmen: Wir haben es NATÜRLICH bis zur Tankstelle geschafft, wahrscheinlich wären auch noch 10 - 20 Kilometer mehr dringewesen, aber trotzdem war es eine Erleichterung, als wir auf das Tankstellengelände auffuhren.
Überhaupt war der ganze Tankvorgang ein äußerst erfreulicher, denn ein unheimlich netter katalonischer Tankwart fing gleich auf englisch an zu plappern und zu erzählen, dass seine Lebensgefährtin eine Grundschullehrerin für Englisch sei und er außerdem immer wieder Filme, die er auf spanisch gesehen hat, anschließend auf englisch sehen würde und wir deshalb das seltene Glück hätten, in dieser Gegend mit Englisch gut weiterzukommen. Die wenigsten Spanier oder Katalonier könnten Englisch.
Anschließend machten wir noch ein paar Einkäufe, und während wir sie hinterher einräumten, fiel uns auf, dass unsere deutsche Gasflasche also nun, nach fast drei Wochen, leer war; der Kühlschrank war aus.
Jetzt hatten wir uns im Voraus natürlich gut erkundigt, wie es mit den Gasflaschen auf der iberischen Halbinsel so sein würde und wussten, bei Cepsa und Repsol kann man mithilfe eines Adapters auf die deutschen Geräte sowohl in Spanien als auch in Portugal gut und flächendeckend versorgt werden. Man müsse nur eine Art Vertrag abschließen. "Nur", denn mit derart gebrochenem Spanisch, geschweige denn Katalan, war uns natürlich einigermaßen bammelig davor, ob das alles klappen würde. Es hieß auch, dass manche Anbieter eine spanische Steuernummer verlangten, unter Umständen die Gasprüfungsunterlagen sehen wollten, in jedem Falle aber den Personalausweis oder Pass.
Als wir nun den nächstmöglichen Gas-Versorger, in unserem Falle Cepsa an einer BP-Tankstelle, online ausfindig gemacht hatten, fuhren wir also dorthin.
Was soll ich sagen? Man ist sich vor so vielen Dingen bammelig und in aller Regel völlig unnötig. Die nette Bedienung entschuldigte sich bei uns, dass eine neue Flasche deutlich teurer ist, als ein Tausch, lachte sich anschließend kaputt darüber, dass Daniel auf ihre gebrochen englischen Ausführungen ebenso gebrochen Spanisch antwortete, kassierte 43 Euro und ein paar Gequetschte, reichte uns die Flasche und Zack feddich. Kein Pass kein Nix. Adapter drauf, angeschlossen, läuft.
Neu aufgeladen machten wir uns also auf den Weg zum nächsten Stellplatz, der ein gutes Stück inlands in gebührendem Abstand zu Barcelona lag. Der Weg dorthin war vielversprechend, der Anblick des stattlichen Montserrat (https://commons.wikimedia.org/wiki/Montserrat_(mountain)?uselang=de) strahlte uns schon bald entgegen und wir freuten uns, sicherlich viele schöne Fotos machen zu können. Der Stellplatz lag relativ ruhig an einer Art Picknick-Wäldchen... so weit so gut. Der Rest war ernüchternd. Die Stadt an sich hatte wenig zu bieten. Sie bestand gefühlt aus 70 % Neubauten oder Baustellen von Neubauten, wir versuchten die Stadt zu Fuß zu verlassen, wir hatten dunkel im Kopf, es solle einen See zum Wandern geben. Allerdings war das Gebiet derart bewaldet, dass man einfach überhaupt nichts sehen konnte. Wir haben nicht ein einziges Foto gemacht. Ich glaub, das ist Premiere.
Nicht glauben könnend, dass uns dieses Gebiet so wenig bieten kann, dachten wir abends darüber nach, am nächsten Tag den besagten Montserrat anzufahren. Es soll dort eine sehr schöne Basilika geben und eine Heilige Grotte, in der Kinder Engelschöre gehört haben sollen. Hört sich erstmal ganz gut an. Auch die Preise für die Zahnradbahn und die Parkgebühr waren an sich bezahlbar.
Am nächsten Morgen mussten wir uns allerdings eingestehen, dass wir überhaupt keinen Bock hatten... Es war verhältnismäßig kühl und auf dem Berg sollte es noch kühler sein. Uns fielen immer mehr Dinge ein, die uns davon abhielten, diesen Besuch zu machen. Wir sind halt Barbaren, zumindest Teilzeit. Und wir vermissten schon wieder das Meer...
Man soll sich nicht zwingen, also zwangen wir uns nicht und machten uns lieber wieder auf dem Weg Richtung Küste. Diesmal an einen unserer Lieblingsorte der uns bekannten und besuchten Welt, und zwar an diese eine Ecke in Miami Platja, bei der kleinen Bucht, die kein Schwein besucht. Und es war ein wenig wie nach Hause kommen. Der Blick auf dieses kleine Stückchen Strand ist einfach wunderbar. Wir parken unmittelbar darüber, also in diesem Moment höre ich dieses Rauschen der Wellen, dass ich nach den Rückfahrten von hier immer so schmerzlich vermisst habe. Es ist wunderschön. Und total leer. Im Eroski (das ist ein fußläufiger Supermarkt) waren inklusive uns und den Kassierern sechs Leute. Hier bleiben wir erst einmal. Bei eben dem Supermarkt gibt es eine Waschmaschine und einen Trockner. Ich hoffe, die eine Strandboutique hat geöffnet, bei der ich eigentlich immer etwas Nettes gefunden habe (und wer mich kennt, der weiß, dass ich eigentlich in überhaupt keinem First-Hand-Laden etwas finde). Zwei Dosen Aurum-Bier haben wir auch schon runtergespült. Es ist ein bisschen wie Urlaub.