20. Oktober 2019

Hallo Welt!

Bevor ich alles wieder vergesse, hier schnell, was in den letzten Tagen passiert ist.

Wir sind vorvorgestern, also am 17.10., gleichzeitig zu spät und doch irgendwie überhastet von "zu Hause" aufgebrochen, damit wir ein zeitlich nur begrenzt mögliches Treffen mit unserer Schwester/Schwägerin und ihrer Familie im Dahner Felsenland noch einhalten konnten. 

"Zu spät", weil wir ursprünglich schon am Dienstag hätten losfahren wollen, aber trotz aller Rödelei  unser Womi nicht früher auf den Stand gebracht haben, den wir für unsere große Fahrt erdacht hatten. Dies waren über'n Daumen vor allem die neue Toilette (Chemieklo raus => Trockentrenntoilette rein) mit gleichzeitigem Redesign des Bades, Neubezug der Polster, Solarpanel aufs Dach und Komplettreinigung der Wasserversorgung. Das waren die größeren Posten, haben wir auch geschafft - aber eben erst bis Donnerstag, und zwar natürlich erst bis zum späten Nachmittag, damit man ja auch im Dunklen erst ankommt.

"Überhastet", weil uns natürlich noch aufgefallen ist, was wir an Wichtigkeiten vergessen haben... dazu aber später.

Unser erster Halt war ein Wanderparkplatz in Mermuth, erreichbar über kilometerweise asphaltierten, einspurigen Feldweg mit tiefhängenden Ästen, aber nett gelegen an der Waldkante und sehr ruhig, so ruhig... noch nicht einmal 2 G-Netz. War aber nicht schlimm, wir kommen auch mal ne Weile ohne I-Netz aus.  Nach einer ruhigen und langen Nacht wunderte ich mich nach dem Aufstehen, dass es aus dem Alkoven-Dachfenster tropfte. Nach erster Sichtung gab Daniel aber Entwarnung, er vermutete, dass Regenwasser das Scharnier heruntergelaufen sei; wir hatten die ganze Nacht trotz sehr starken Regens das Fenster auf Kipp gehabt.

Nach dem Frühstück fuhren wir weiter zu unserem eigentlichen Ziel, nämlich nach Schindhard zum Bio-Gasthof Bärenbrunnerhof, an dem das Treffen stattfand. Extra zu diesem Zweck hatte sich der Regen auch entschieden, für drei Stunden zu pausieren, so dass wir einen wirklich wunderschönen Spaziergang mit den Kindern durch ein wundersam verregnet-sonniges Felsenland unternehmen konnten. Vielen Dank noch einmal dafür an alle Beteiligten! An dieser Stelle sei auch nocheinmal der tolle Hofladen hervorgehoben, der komplett ausgerüstet ist und von Obst/Gemüse über tierische Produkte und einer großen Auswahl von Bio-Fleischwaren über Kosmetika, Naschwerk und Dekoration wirklich fürjeden etwas dabei hat. Ein köstliches thailändisches Curry in Dahn rundete den Abend ab und wir trennten uns schweren Herzens zum nächsten Stellplatz.

Dieses Mal fuhren wir auf Anraten und freundliche Begleitung nach Erfweiler, zu einem weiteren Wanderparkplatz, nur wenige Kilometer von Dahn entfernt. Hier wollten wir - nachdem der Termindruck ja nun nicht mehr vorhanden war - ruhig den nächsten Tag erwarten, um je nach Wetterlage weiterzuentscheiden. Leider aber wurde aus "ruhig" nichts, denn ab spätestens 8 Uhr begannen laute Arbeiten in einer unmittelbar nahen Halle, Daniel vermutet Saftpresserei, Wandern fiel also auch wegen des Wetters aus - wir wollten schnell weg. 

Auf Anraten meiner Schwester machten wir noch einen Besuch bei der Schuhmeile Hauenstein. Hier reiht sich nämlich ein Schuh-Outlet an das nächste und wir suchen beide noch Schuhe für unterschiedliche Situationen. Wir hatten konkrete Vorstellungen und haben in weniger als einer Stunde acht (!) Schuhläden durchkämmt, verließen dann unverrichteter Dinge zwar, aber dafür mit ungemolkenem Portemonnaye diesen seltsamen Ort. 

Spätestens hier war uns allerdings vermehrt aufgefallen, dass die Leute alle sehr grimmig schauten. Ob es am Wetter lag oder man dort immer so sorgenvoll blickt, man weiß es nicht. Wir hatten allerdings in der Folge einen Heidenspaß, den grimmigen  Gesichtern seltsame Geschichten anzudichten. 

Als nächstes fuhren wir nach Pirmasens, denn... wir hatten keinen Empfang und somit keine Ahnung, wohin wir als nächstes fahren sollten. Dort wähnten wir Internet und Einkaufsmöglichkeiten, und so war es auch. Mit frischem 4G-Speed fanden wir heraus, was wir als nächstes anfahren könnten und entschieden uns für ein Schwimmbad in Rastatt, AlohRa, weil der immer wiederkehrende Regen unseren Frisuren nicht gutgetan hat und unserer Kleine für Schwimmen immer zu haben ist. Dort konnten wir für insgesamt 11 € übernachten und 2 Tageskarten erstehen.

Während wir im kühlen Nass planschten, goss auch draußen das Wasser weiter in Strömen und so kam es, dass wir nach unserer Rückkehr ins Wohnmobil erneut Tropfen an unserem Dachfenster feststellen mussten... blöd. Also doch undicht. Jetzt fiel Daniel auf, dass wir Dichtband vergessen haben. Nunja. Eimer drunter und vorm Schlafengehen noch schnell ein olles Handtuch druntergeklebt. Es regnete Katzen und Hunde, wir hätten eh nichts ändern können. 

Deswegen stehen wir aber auch da, wo wir jetzt stehen, nämlich am Fritz Berger in Offenburg. Die Fahrt war kurz - Dreiviertelstunde, das war aber auch ganz gut so.  Und hier sollte es alles geben, was wir zur Reparatur unserer Undichtigkeiten benötigen. Heute ist Sonntag, morgen früh können wir direkt alles besorgen. Der Parkplatz ist meh... wir stehen in einem Gewerbegebiet, aber habe mit der Lütten vorhin noch einen kleinen Spaziergang zum nächsten Spielplatz gemacht, am Fluss entlang wird es netter. ;) 

Was wir noch vergessen haben und was uns wirklich wurmt ist der Kinderreisepass... Ich werde morgen bei der Stadtverwaltung anrufen und fragen, ob man das nicht irgendwie von hier aus lösen kann. Bin gespannt. Es wäre zu ärgerlich, wenn wir jetzt noch einmal zurückfahren müssten, um irgendwelche Behördengänge zu machen. Nunja, wir werden sehen. Das war es erst einmal. Wir berichten bald weiter.