Ellis Glückssträhne hielt an: Heute morgen worden wir von glücklichem, wilden Kindergequietsche geweckt. Elli hatte es eilig, sich sofort anzuziehen und rauszugehen, wo eine örtliche Kindergartengruppe die Sonne an der Waldhütte genoss. Pünktlich zum Frühstück im sonnigen Freien verschwanden die kleinen Mäuse in den Wald zum toben und kamen bald darauf wieder, nachdem wir schon wieder abgeräumt hatten.
So konnte Elli toll spielen und Gesellschaft haben, bis wir uns auch zu einem kleinen Waldspaziergang zwischen efeubewachsenen Bäumen und Pilzkreisen aufmachten. Wir wollten, bevor wir den letzten deutschen Supermarkt für eine Weile anfahren, wenigstens noch den zauberhaften Wald von innen erlebt haben.
Nach dem etwas größeren Einkauf machten wir uns auf Richtung Grenze; nicht weit, nur etwa 20 km, schwupps La France. Weil in Frankreich freistehen nicht erlaubt ist, gibt es ein sehr dichtes Netz an öffentlichen Wohnmobilstellplätzen. Wir stehen jetzt im Elsass in einer recht bäuerlichen Gegend, umringt von weiteren Weinbergen, an eben so einem Stellplatz mit kostenloser Ver- und Entsorgung und Spielplatz. Nicht annähernd so schön wie der letzte Stellplatz, aber dafür können wir unsere Wasservorräte wieder auffüllen, bevor wir weiter Richtung Süden fahren.
Dieses dichte Netz ist zwar sehr praktisch, leider aber gibt es kaum so schöne, verträumte Stellplätze, die wir eigentlich gerne anfahren. Wahrscheinlich werden wir nicht lange in Frankreich bleiben, damit wir uns dann wieder selbst erwählen können, wo wir gerne bleiben möchten.
Morgen aber ist erst einmal wieder ein Schwimmbad angesagt. Unsere Dreckwäsche könnte auch etwas Reinigung gebrauchen, das steht also auch an für morgen und außerdem möchten wir so bald wie möglich eine französische SIM-Karte erwerben, damit wir unseren Router wieder benutzen können. In Spanien ist das mobile Netz wohl deutlich teurer, dort wollen wir auch weiter die französische Karte benutzen und erst in Portugal wieder eine andere besorgen.
Elli scheint es im übrigen leicht zu verwirren, dass sie die Sprache nicht verstehen kann. Auf die Frage eines kleinen Mädchens, ob sie nun auch rutschen wolle, antwortete sie: "Nein, bin ein Baby." ...