3. Dezember 2019

3. Dezember 2019
La Línea de la Concepción

Ich gebe frank und frei zu, dass ich einen Tag geschlampt habe - er war einfach keinen Post wert. Wir waren direkt nach Málaga auf einen Stellplatz etwas weiter im Inland gefahren, der an einem See gelegen war und auch einen Spielplatz haben sollte. Dieser Stellplatz lag ganz am Ende einer Schicki-Micki-Gegend, die eigentlich nur aus Villen, Clubanlagen und Golfplätzen bestand - wir kamen uns ziemlich fehl am Platz vor. Der Spielplatz war nett, aber er war gut besucht und ich hatte schon seit frühmorgens ziemliche Kopfschmerzen gehabt... ich bin eigentlich kaum raus aus dem Auto. Zur Krönung fing nur wenige hundert Meter weiter ab halb 12 nachts jemand eine laute Goa-Party an, die bis ca. 9:30 Uhr am morgen dauerte... Mehr muss ich dazu nicht sagen, oder?


Es hielt uns also nichts dort, wir sind direkt nach dem Frühstück sofort los, wieder an die Küste. Auf dem Weg wollten wir noch Ver- und Entsorgen, das ist in Spanien gar nicht mal so einfach. Entsorgungsstationen sind nicht so eng gesäht und kostenlos schonmal gar nicht. Ich fand eine Station, die dicht an der Autobahn lag und von der mehrere Supermärkte fußläufig zu erreichen waren. Für die Adventszeit fehlten uns noch ein paar Kleinigkeiten, die hieß es noch zu besorgen. Als wir die Autobahn verließen, konnten wir den riesigen Parkplatz, an der es eben diese Station geben sollte, schon von weitem sehen. Auf einem Großteil davon befand sich ein Wochenmarkt, der Rest war mehr oder weniger zugeparkt mit Wohnmobilen. Wir fragten die Camper dort, wie es denn mit dem Ver- und Entsorgen aussähe und erhielten als Antwort, dass wir auf das Ende des Wochenmarktes warten müssten, anschließend auf all diejenigen, die eben auch schon auf die Station warten, es sollte noch etwas über eine Stunde dauern. Für uns ein perfekter Zeitpunkt, unsere Besorgungen zu erledigen und uns ein wenig umzuschauen. Wir schlenderten ein wenig über den bunten Markt, fanden aber nicht die Ruhe, uns etwas genauer anzusehen. Vielmehr wunderten wir uns aber über all die Camper aus Großbrittanien, Niederlande, Frankreich und Deutschland, die dort scheinbar nicht nur kurz parkten, sondern vielmehr schon länger dort standen und dort ihre Zeit verbrachten. Gut, es war schön warm und sonnig. Aber so zwischen Autobahn, Supermärkten und Wochenmarkt? Die Ansprüche gehen offenbar sehr auseinander. 


Nach dem Einkauf erledigten wir die Versorung und fuhren weiter. Ich hatte mir ein Ziel bei Google Maps auf den Satellitenbildern ausgeguckt, von dem ich mir versprach, dass es zwar ruhig, aber dennoch nicht ganz einsam sei. Eigentlich sollte es die Vorstation zu Gibraltar werden und wir hatten gelesen, dass die Kriminalität gegen Camper in dieser Gegend besonders hoch sein sollte. Es war eine gute Wahl. Wir standen an einem verfallenen Leuchtturm mit Blick auf das Meer und Gibraltar. Außer uns standen dort noch zwei deutsche Expeditionsmobile und ein Brite im Vollintegrierten. Es war also schön ruhig, aber eben dennoch nicht ganz einsam. Die Polizei kam mehrere Male vorbei und schaute nach, hatte aber offenbar nichts zu bemängeln. Das Wetter zog immer mehr zu und so kam es, dass wir eigentlich nicht viel erlebt haben. Draußen wurde es zusehends ungemütlicher und ich brauchte eh noch ein wenig Ruhe, weil ich immer noch nicht wieder ganz fit war. 


Eigentlich wollten wir im Anschluss direkt nach Gibraltar und uns dort ausgiebig umsehen, doch das schlechte Wetter hat uns eines besseren belehrt. Wir haben den Brocken aus verschiedenen Perspektiven aus der Ferne betrachtet und unser Portemonnaye geschont und sind rechts dran vorbeigefahren - am 10. Dezember wollen wir in der Nähe von Faro sein, wir haben ohnehin nicht mehr so viel Zeit...

Bilder und unser Standort   (Zum vergrößern anklicken)

Bilder der Ausflüge